"World Culture Forum" richtet sich an G20, fordert UN-Parlament

17. Oktober 2009

Mehr als 80 nationale und internationale Meinungsführer und über 500 Gäste aus aller Welt haben am zweiten "World Culture Forum" in Dresden teilgenommen, um über die Schaffung einer "Kultur der Balance" zu diskutieren. Eine der Grundfragen des Forums ist es, wie kulturelle, spirituelle, geistige, religiöse und künstlerische Werte mit ökonomischem Denken auf eine gleichberechtigte Stufe gebracht werden können. "Ich habe das Gefühl, dass die Wirtschaft beginnt, aus der Krise zu lernen: Nachhaltigkeit und die Verantwortung für künftige Generationen statt kurzfristigem Profitstreben", resümierte Hans-Joachim Frey, der Initiator des Forums.

Das Forum versammelte Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Kunst und Medien. Es schloss mit der Annahme eines Manifests, das an die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Zwanzig (G-20) gerichtet ist. Das Dokument stellt unter anderem fest, dass die G-20 "zwei Drittel der Menschen und über 90% der Weltwirtschaftsleistung" vertreten. Nach dem Statement sieht es das Forum als einen "wichtigen Schritt in Richtung von mehr Demokratie auf Weltebene" an, dass beim Gipfeltreffen in Pittsburgh kürzlich beschlossen wurde, dass die G-20 die Gruppe der Acht als "wesentliche Koordinierungsinstanz aller weltweiter Fragen" ablöst, "die mit Ökonomie, Finanzen und Ressourcen" verknüpft sind. "Wir brauchen die G-20 zur Koordinierung weltweiter Prozesse", unterstreicht das Dokument. Das Forum ruft die G-20 zum Handeln auf und wünscht "eine Veränderung von Marktfundamentalismus zu einer weltweiten ökologisch-sozial regulierten Marktwirtschaft". Als Teil dieser Agenda fordert das Manifest von den Führern der G-20, sich für die Einrichtung einer parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen einzusetzen.

Zu den Persönlichkeiten, die am Forum teilgenommen haben und das Manifest unterstützen gehören Prof. Franz Josef Radermacher, Mitgründer der Global Marshall Plan Initiative, Sir Sri Ravi Shankar, International Art of Living Foundation, Prof. Dr. Georg Milbradt, ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen, der Schauspieler Armin Müller-Stahl, Volker Hassemer, ehemaliger Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Aiman A. Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Petra Bahr, Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Gerhard Prätorius, Direktor für CSR und Nachhaltigkeit, Volkswagen AG, Hiroo Saionji, Präsident der Goi Peace Foundation, und Prof. Dr. Ervin László, Club of Budapest.

Das Forum fand vom 8. bis 10. Oktober statt.

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