Neues Forschungsprojekt untersucht Demokratisierung internationaler Institutionen

12. September 2010

Ein vom Zentrum für Föderalismusstudien bei Turin ins Leben gerufenes Forschungsprojekt wird die demokratische Entwicklung internationaler Regierungsorganisationen kontinuierlich bewerten. Das von Professor Lucio Levi geführte wissenschaftliche Komitee und Forscherteam des Projekts International Democracy Watch (IDW) besteht aus einem weltweiten Netzwerk von 40 Universitätsprofessoren und Wissenschaftlern, die auf internationale Demokratie, internationale Organisationen und regionale Integration spezalisiert sind.

Bild: IDW

Die Notwendigkeit für International Democracy Watch, so die Organisatoren, sei verbunden mit "dem abnehmenden Einfluss der Nationalstaaten auf die Steuerung der ökonomischen und sozialen Globalisierung und der damit einhergehenden Entstehung intergouvernementaler und supranationaler Organisationen in den Regionen und auf Weltebene." Darüber hinaus werde das Projekt die Entstehung und Entwicklung transnationaler Bewegungen der Zivilgesellschaft beobachten, deren Hauptziel globale Demokratisierung sei, also den Globalisierungsprozess durch die Demokratisierung internationaler Organisationen besser unter Kontrolle zu bringen.

Es wurde hervorgehoben, dass es zwar eine Vielzahl von Projekten und Instituten gebe, die sich mit der Entwicklung der Demokratie auf nationaler Ebene befassen, ähnliche Forschung mit einem Fokus auf internationale Beziehungen und internationale Demokratie gebe es dagegen noch nicht.

“Das Ziel von IDW besteht darin, die Erkenntnisse über die Entwicklung von Demokratie in internationalen Organisationen sowohl auf der regionalen, wie auf der weltweiten Ebene zu sichten sowie Fort- und Rückschritte internationaler Demokratie kontinuierlich zu bewerten. Die Ergebnisse werden tagesaktuell auf der Projekt-Webseite zur Verfügung gestellt und außerdem alle zwei Jahre in einem Bericht zusammengefasst", so Nicola Vallinoto, einer der Koordinatoren des Projekts.

Die Webseite des Projekts umfasst Bereiche, die sich den beobachteten Organisationen sowie den Kampagnen zur Stärkung und Demokratisierung dieser Institutionen widmen. "Eines der Themen, das wir beobachten und analysieren werden, sind die Bemühungen für ein globales Parlament, also um ein Gremium, das aus demokratisch gewählten Vertretern besteht", sagte Vallinoto.

Der zweijährige Bericht wird zu jeder beobachteten Organisation ein Kapitel enthalten und ein Sonderteil wird die wichtigsten Kampagnen für eine Demokratisierung internationaler intergouvernementaler Organisationen abdecken. Jede internationale Organisation soll im Rahmen eines Indizes für Internationale Demokratie bewertet und eingestuft werden. Die Veröffentlichung des ersten Projektberichts, der die weltweite Situation zum 30. Juni 2010 wiedergeben soll, wurde für Winter 2010-2011 angekündigt.

Internetseite:
http://www.internationaldemocracywatch.org/

Oberes Foto: Tobias Keckel, iStockphoto

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