Ombudsperson für Zukünftige Generationen wäre "Schritt in Richtung globale Demokratie"

4. Januar 2012

Der Weltzukunftsrat fordert die UN-Konferenz über Nachhaltige Entwicklung, die im Juni 2012 zum 20. Jubiläum des Erdgipfels von 1992 in Rio de Janeiro stattfinden wird, dazu auf, die Einrichtung einer “Ombudsperson oder eines Hohen Repräsentanten für Zukünftige Generationen”

Jakob von Uexküll, Vorsitzender der Stiftung des Weltzukunftsrates (rechts) und Andreas Bummel, Generalsekretär der UNPA-Kampagne (links), in London
Bild: CEUNPA

bei der UNO sowie in den UN-Mitgliedsstaaten zu unterstützen.

“Die Einrichtung des Amtes einer Ombudsperson für Zukünftige Generationen bei der UNO wäre ein Schritt in die Richtung globaler Demokratie”, sagte der Vorsitzende der World Future Council Foundation, Jakob von Uexküll, bei einem Treffen in London am Mittwoch, den 21. Dezember. “Der Zweck dieser Institution wäre es, die Rechte gegenwärtiger und zukünftiger Generationen auf gesunde ökonomische, ökologische und soziale Bedingungen im Rahmen der UNO und der globalen Politik zu repräsentieren und zu schützen. Eine unabhängige Ombudsperson dieser Art, die mit der Öffentlichkeit frei interagieren und Empfehlungen vorlegen könnte, würde die UNO offener, rechenschaftspflichtiger und demokratischer machen”, so Uexküll.

Der Weltzukunftsrat besteht aus etwa fünfzig anerkannten Persönlichkeiten von allen fünf Kontinenten und aus allen Lebensbereichen. Sie vertreten Regierungen, Parlamente, die Kunst, die Zivilgesellschaft, Wissenschaft und die Geschäftswelt. Nach Ansicht des Rates geht es bei "Zukunftsgerechtigkeit darum, die Rahmenbedingungen des Regierens - Institutionen, politische Inhalte und das Recht - so anzupassen, dass sie gerechte Kooperation, breitestmögliche Mitwirkung, eine gerechte Verteilung der Resourcen sowie der Vorteile des wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts sicherstellen”.

“Damit Zukunftsgerechtigkeit effektiv ist, müssen kurzfristige Partikularinteressen in globalen und nationalen Institutionen mit langfristigen, gemeinsamen Interessen der Menschheit ins Gleichgewicht gebracht werden. Die vorgeschlagene Ombudsperson ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung. Langfristig glaube ich, dass eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen als ein Gremium unabhängiger gewählter Abgeordneter ebenfalls ein hervorragendes Forum wäre, um die notwendige globale Sichtweise einzubringen und zu betonen”, sagte Uexküll.

Nach dem internationalen "Aufruf für die Einrichtung einer Parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen" besteht ein Zweck der Versammlung darin, die "gemeinsame Anstrengung aller Menschen und Völker" zu fördern, um "Überleben und Wohlergehen kommender Generationen und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen der Erde zu sichern".

Oberes Bild: Gruppenfoto bei einem Treffen des Weltzukunftsrates, 2011

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