Globale Demokratie und UNO-Parlament in Vancouver diskutiert

10. Juli 2012

Besuch des Generalsekretärs der internationalen Kampagne

Die Errichtung einer weltweiten Institution von gewählten Vertretern und Bestrebungen für globale Demokratisierung standen in Vancouver im Mittelpunkt von Gesprächen, die anlässlich des Besuchs des Koordinators der internationalen Kampagne für eine Parlamentarische Versammlung bei der UN (UNPA), Andreas Bummel, in der westkanadischen Stadt stattfanden.

Bummel beantwortet nach einem Vortrag am 8. Juli Fragen aus dem Publikum
Bild: James T. Cooper

Bei einer öffentlichen Veranstaltung, die von der lokalen Gruppe des World Federalist Movement organisiert wurde, sprach Bummel über den Siegeszug der Demokratie seit dem Ende des Kalten Krieges. „Nationale Parlamente als Schlüsselinstitutionen der Demokratie werden durch internationale Entscheidungen als Reaktion auf globale Herausforderungen immer stärker unterminiert“, so Bummel. „Die Bürger brauchen eine direkte Stimme in globalen Belangen und das kann durch ein gewähltes Weltparlament sicher gestellt werden.“

Treffen mit dem Abgeordneten Don Davies

Am Tag zuvor hatten sich Mitglieder des World Federalist Movement Vancouver zu einem informellen Meinungsaustausch mit Bummel und dem kanadischen Abgeordneten Don Davies getroffen, der bei der oppositionellen NDP unter anderem für Fragen des internationalen Handels

Teilnehmer des Treffens mit Davies und Bummel
Bild: WFM Vancouver

zuständig ist. Die Diskussion drehte sich um die internationale Kampagne zur Errichtung einer Parlamentarischen UN-Versammlung und um Möglichkeiten diese weiter voranzutreiben. Davies, der ein langjähriger Unterstützer der Kampagne ist, war gerade erst von einer Reise zur UNO in New York zurückgekehrt. Er betonte die Wichtigkeit, parlamentarische Mitwirkung in internationalen Angelegenheiten zu stärken. In einem sehr konstruktiven Dialog versicherte der Kanadier seine fortgesetzte, vollste Unterstützung.

Debatte mit Stadträten

Am 6. Juli hatte die stellvertretende Bürgermeisterin von Vancouver, Andrea Reimer, Herrn Bummel und lokale Vertreter des WFM zu einer speziellen Informationsveranstaltung mit Stadträten ins Rathaus eingeladen. Nach einer kurzen Präsentation von Herrn Bummel wurde diskutiert, inwiefern sich kommunale Körperschaften in die Aktivitäten der Kampagne einbringen und in das Konzept einer UNPA integriert werden könnten. Reimer verwies auf die Millennium-Entwicklungsziele der UN als ein Beispiel dafür, wie internationales Agenda-Setting einen signifikanten Einfluss auf die lokale Ebene habe. Sie bemängelte, dass der Einfluss von Stadträten auf den internationalen Prozess demgegenüber sehr begrenzt sei. Man war sich einig, das die Frage, wie eine Einbindung besser erzielt werden könne, auch im Kontext eines Weltparlamentes erschlossen werden sollte. Als Resultat des Treffens unterstützte die Hälfte von Vancouvers Stadträten die Kampagne zur Errichtung eines Weltparlamentes bei der UN.

Unterstützung von Beginn an

Die kanadischen Weltföderalisten sind mit der Kampagne für eine UNPA seit ihrem koordinierten Start in einigen Metropolen weltweit im Jahr 2007, darunter Vancouver, eng verbunden. „Der Besuch des Generalsekretärs Andreas Bummel in Kanada markiert das fünfjährige Bestehen der Kampagne und gibt uns Gelegenheit, die zweifellosen Erfolge zu feiern. Als Weltföderalisten sind wir sehr über die Fortschritte und unsere Unterstützung erfreut. Wir werden weiterhin Partner in dieser wichtigen Initiative sein und das Demokratiedefizit auf der supranationalen Ebene ansprechen, damit die globalen Probleme vielleicht eines Tages von den Weltbürgern mittels direkt gewählter parlamentarischer Vertreter angegangen werden können“, sagte Blake MacLeod vom World Federalist Movement in Vancouver.

Bilder

Oberes Bild: Panoramablick auf Vancouver, s.yume (Flickr), CC BY-NC-ND 2.0

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