Manifest betont Verbindung von Nachhaltigkeit und Demokratie “auf allen Ebenen“

20. März 2013

Initiative will globale Erneuerung von Demokratie, fordert eine Parlamentarische Versammlung bei der UNO

Unterstützt von Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichnern aus 25 Ländern wurde heute ein “Manifest für Demokratie und Nachhaltigkeit” veröffentlicht. Dem Dokument zufolge haben die menschlichen Aktivitäten die natürlichen Grenzen der Erde überschritten, aber die Demokratie scheitere darin, Nachhaltigkeit zu schaffen. Die Verfasser benennen die wichtigsten Bereiche, in denen sich die Demokratie ändern müsse, um eine gesunde Umwelt und zugleich Fairness für alle zu schaffen. Das internationale Manifest zielt darauf ab, “einer globalen Bewegung, die sich für diesen Wandel einsetzt, Orientierung zu geben“.

Teilnehmer eines Workshops zum Manifest beim Salzburg Global Seminar im Dezember 2012
Bild: Rob Fish/SGS

Die Initiative, so das Manifest, solle dabei helfen, “die Demokratie zu verwandeln, damit sie ein Motor für Nachhaltigkeit wird.“

“Demokratie und Nachhaltigkeit sind die zwei wesentlichen Elemente dessen, was wir an zukünftige Generationen weitergeben werden, aber dass sie so eng miteinander verknüpft sind, wurde bisher nicht ausreichend beachtet”, sagte John Lotherington, der Vorsitzende der Londoner Stiftung für Demokratie und Nachhaltige Entwicklung, die den Konsultationsprozess betreut hat, aus dem das Manifest hervorgegangen ist.

Das Manifest hebt unter anderem hervor, dass “die Interessen aller Menschen, die von öffentlichen Entscheidungen betroffen werden“, Berücksichtigung finden müssten und zwar unabhängig davon, wo und in welchem Land sie lebten. Entscheidungsträger “auf allen Ebenen“ sollten gegenüber “allen betroffenen Menschen“ rechenschaftspflichtig sein. Das Ausmaß und die Auswirkungen der Herausforderungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit erforderten oft, “dass die Demokratie ihre nationalen Fesseln sprengt“. Bei Entscheidungen auf der internationalen Ebene solle Demokratie “und nicht das Eigeninteresse einzelner Regierungen oder Gruppen von Regierungen die Basis sein“. Das Dokument fordert “die Einrichtung einer Parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen als einen ersten Schritt hin zu einem System globaler Demokratie“.

Der Generalsekretär der Kampagne für ein Parlament bei der UNO, Andreas Bummel, einer der Erstunterzeichner des Manifests, kommentierte, dass “nicht weniger, sondern mehr Demokratie” der “Schlüssel zu einer nachhaltigen Weltgesellschaft“ sei, die sich im Rahmen der natürlichen Grenzen der Erde bewege. “Das gilt ganz besonders im Hinblick auf die globale Ebene, wo Demokratie praktisch noch nicht vorhanden ist“, so Bummel. “Es ist ein bemerkenswertes Merkmal des Manifests, dass es zu einer Stärkung demokratischer Entscheidungsfindung, Partizipation und Repräsentation auf allen Ebenen des Regierens gleichermaßen aufruft”.

Video zur Veröffentlichung des Manifests

Sharan Burrow, eine der Erstunterzeichnerinnen des Manifests und Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes erklärte, dass die Unterstützerinnen und Unterstützer “alle Teil einer globalen demokratischen Bewegung” seien. “Dies ist eine wichtige Initiative“, betonte Burrow.

Das Manifest ist zugleich der Startpunkt einer neuen Online-Plattform auf der Ideen und Aktionen zum Thema Demokratie und Nachhaltigkeit diskutiert und ausgetauscht werden sollen. Die Gründungsmitglieder, die zugleich die Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner des Manifests sind, umfassen ehemalige und amtierende Politiker, Fachleute, Pädagogen sowie andere Individuen und lokale, nationale und internationale Netzwerke und Verbände.

Das Manifest hier online lesen und unterzeichnen
Deutsche Version (PDF)

Oberes Bild: Logo der Initiative, Quelle: FDSD

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