Abgeordnete diskutieren Wüstenbildung, unterstützen Etablierung eines UNO-Parlaments

7. November 2009

Die Rolle von Parlamentariern in den Bemühungen zur Bekämpfung der Wüstenbildung und zum Erreichen einer sicheren Nahrungsmittelversorgung wurde bei einem Runden Tisch diskutiert, der parallel zur neunten Sitzung der Konferenz der Vertragsparteien zur UN-Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (COP 9) am 24. und 25. September in Buenos Aires stattfand. Rund 40 Abgeordnete von zwanzig Parlamenten aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika haben auf Einladung des Sekretariats der UNCCD-Konvention an der Runde teilgenommen.

In einer am Ende der Beratungen angenommenen Deklaration hoben die Abgeordneten unter anderem hervor, dass es "ohne eine sichere Nahrungsmittelversorgung keine Sicherheit für die Menschen" gebe. "Diese Tatsache gilt vor allem im Hinblick auf all diejenigen Menschen, die in erodierenden und der Wüstenbildung ausgesetzten Trockengebieten leben und die zu den ärmsten, am meisten marginalisierten und politisch schwächsten Bürgern der Welt gehören", so die Deklaration. Die Abgeordneten fordern, dass bei der Bekämpfung der Mangelversorgung "die Beteiligung der betroffenen Bevölkerungen und lokalen Gemeinschaften, insbesondere der Frauen und der Jugend" sichergestellt werden müsse.

"Parlamente sollten daran arbeiten, dass die Nahrungsmittel-, Landwirtschafts- und die allgemeine Handelspolitik einer Verbesserung der Lebensmittelversorgung für alle zuträglich sind. Dazu ist ein faires, marktorientiertes und nicht auf Spekulation basierendes Welthandelssystem nötig, das in eine nachhaltige, sozial ausbalancierte und faire Globalisierung eingebettet ist", so Prof. Uwe Holtz, ehemaliger deutscher Bundestagsabgeordneter und Mitglied des UNCCD-Panels von hochrangigen Persönlichkeiten, das sich mit Armut-Umwelt-Zusammenhang befasst.

Die Deklaration führt zudem aus, dass "die Probleme der Wüstenbildung und Landerosion in der globalen Politik nach Aufmerksamkeit" verlangen und dass "die Bedürfnisse der Trockengebiete vollumfassend in das Kopenhagener Protokoll" integriert werden sollten. Der verabschiedete Text fordert eine Stärkung des Parlamentarischen Netzwerks des UNCCD und dass "eine Parlamentarische Versammlung bei der UNO die Effektivität, Transparenz, Repräsentativität, Pluralität und Legitimität der Arbeit der Institutionen des UN-Systems stärken [könnte]. Die Etablierung einer UNPA könnte auch ein zentrales Element parlamentarischer Aufsicht in einem erneuerten System der internationalen Finanz- und Wirtschaftsregulierung sein".

Der Runde Tisch wurde von der argentinischen Deputiertenkammer und der Inter-Parlamentarischen Union unterstützt.

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