Süd-Süd-Kooperation sollte "Eine Welt" und UNO-Parlament anstreben

17. März 2016

Vorschlag einer UNO-Parlamentarierversammlung bei Konferenz in Neu-Delhi vorgestellt

Der Vorschlag einer parlamentarischen Versammlung bei der UNO wurde bei einer internationalen Konferenz über Süd-Süd-Kooperation vorgestellt, die letzte Woche in Neu-Delhi stattfand. In einer Session über "Eine Welt-Globale Bürgerschaft" sagte der Vertreter der Kampagne für ein UNO-Parlament in Indien, James Arputharaj, dass Süd-Süd-Politik das Ziel verfolgen sollte, globale Institutionen zu demokratisieren.

James Arputharaj
Bild: CEUNPA

"Die Menschen sollten im Zentrum jeder Debatte über Süd-Süd-Kooperation stehen. Fragen wie die Beseitigung extremer Armut oder die Bekämpfung des Klimawandels sind globaler Natur. Der Globale Süden sollte eine UNO-Parlamentarierversammlung vorantreiben, damit die Weltbürger, einschließlich derjenigen aus dem Süden, angemessen in globalen Entscheidungsprozessen repräsentiert sind", erklärte Arputharaj. "Wenn es eine direkt gewählte globale Parlamentarierversammlung geben würde, würde dies den Sinn für globale Bürgerschaft stark fördern. Das ist dringend notwendig", fügte er hinzu.

Während seiner Präsentation erinnerte Arputharaj daran, dass die Gründungsväter des unabhängigen Indiens, insbesondere Jawaharlal Nehru und Mahatma Gandhi, starke Befürworter einer "Eine Welt"-Politik waren und das Ziel einer Weltföderation unterstützten. "Über 60 amtierende und ehemalige Parlamentsmitglieder in Indien unterstützen jetzt die Kampagne für ein UNO-Parlament, ebenso wie über 1300 weitere in aller Welt. Das ist ein guter Ausgangspunkt, um diese Tradition wiederzubeleben", sagte er.

Die Konferenz in Neu-Delhi wurde von dem Think-Tank Research and Information System for Developing Countries (RIS) veranstaltet, das dem indischen Außenministerium untersteht. In einer vor der Veranstaltung veröffentlichten Pressemitteilung hieß es, dass Indiens Vision von "Einer Welt" "seit Jahrhunderten" existiert hätte. "Erst in der gegenwärtigen Zeit hat sie größere Aufmerksamkeit erhalten, da die Welt schweren Problemen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, steigender Ungleichheit etc., gegenübersteht, die globale Lösungen verlangen. Angesichts der globalen Realpolitik erscheint es allerdings unpassend, die Idee unilateral zu verfolgen. In diesem Kontext steht Süd-Süd-Kooperation für eine Politik, die sich auf den Menschen und nicht alleine auf wirtschaftliche Entwicklung konzentriert".

Die Konferenz wurde von mehr als 100 Vortragenden aus aller Welt besucht, außerdem von einer großen Zahl von Wissenschaftlern, Experten, hochrangigen Regierungsbeamten und Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen aus Indien.

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