In einer demokratischen Ordnung, wählen Bürgerinnen und Bürger ihre politischen Vertreter auf mehreren Ebenen. Es gibt Stadträte, Provinz- oder Landtage und nationale Parlamente. In Europa gibt es sogar ein kontinentales Parlament. Und doch, für globale Angelegenheiten, die alle und jeden Menschen auf diesen Planeten betreffen, gibt es kein gewähltes Weltparlament. Ein Weltparlament wäre ein Instrument, um Lösungen zu finden und umzusetzen, die demokratisch sind, für die Rechenschaft abgelegt werden muss und die dem besten Interesse der Menschheit dienen.
Global Week of Action, Aus dem Aufruf der ersten Globalen Aktionswoche für ein Weltparlament, 17.-24. Oktober 2013
Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands und Honorarprofessor für Philosophie an der Freien Universität Berlin, 2013
Die globale Gemeinschaft wird ihre tiefe Krise und großen gemeinsamen Probleme nicht lösen, wenn die Bürger kein Recht haben mitzureden und zu partizipieren. Aus humanistischer Perspektive ist die Demokratisierung der UNO durch eine parlamentarische Versammlung nicht nur nützlich, sie ist unbedingt erforderlich.
Frieder Otto Wolf, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands und Honorarprofessor für Philosophie an der Freien Universität Berlin, 2013
Mitglied des Parlaments und Kabinettsminister im Büro des Präsidenten von Ghana, verantwortlich für Prioritätsprojekte, 2013
Das Fehlen eines UN-Parlaments hinterlässt eine große Lücke in der demokratischen Architektur der Global Governance, die so schnell wie möglich geschlossen werden muss. Regierungsvertreter allein repräsentieren die Menschen nicht in ausreichendem Maß.
Alban Bagbin, Mitglied des Parlaments und Kabinettsminister im Büro des Präsidenten von Ghana, verantwortlich für Prioritätsprojekte, 2013
Professor für politische und sozialwissenschaftliche Philosophie, Direktor des Instituts für demokratisches Regieren in San Sebastián, Spanien, 2013
Es gibt heute eine empörende Distanz zwischen denen, die Entscheidungen treffen und denen, die von diesen Entscheidungen betroffen sind. Institutionen wie eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen würden dabei helfen, diese Distanz zu reduzieren.
Daniel Innerarity, Professor für politische und sozialwissenschaftliche Philosophie, Direktor des Instituts für demokratisches Regieren in San Sebastián, Spanien, 2013
Professor für Rechtswissenschaften an der Emory University, Atlanta, und ehemaliger Dekan der Universität von Navarra School of Law in Spanien, 2013
Weil das Parlament die demokratische Institution par excellence und der Ursprung jeder echten Demokratie ist, muss eine demokratische Weltordnung, die diese Namen verdient, auf einem globalen Parlament aufbauen, das die Menschheit als Ganzes repräsentiert.
Rafael Domingo Oslé, Professor für Rechtswissenschaften an der Emory University, Atlanta, und ehemaliger Dekan der Universität von Navarra School of Law in Spanien, 2013
Die Tatsache, dass es noch kein parlamentarisches Gremium bei der UNO gibt, beeinträchtigt mehr und mehr die demokratische Legitimation der Weltorganisation. Eine Parlamentarische Versammlung würde die demokratische Natur der UNO stärken und sie näher an die Bürger bringen. Das ist einer der Gründe, warum die Ostafrikanische Legislativversammlung ihre Einrichtung befürwortet.
Margaret Zziwa, Sprecherin der Ostafrikanischen Legislativversammlung, 2013
Universitätsdozent für Globale Politik an der London School of Economics and Political Science, 2013
Die Möglichkeit gesellschaftlicher Ereignisse hängt zum Teil von Vorstellungen über ihre Möglichkeit ab. Somit ist die Möglichkeit eines globalen Parlaments nicht unabhängig von den Vorstellungen der Menschen über die Möglichkeit eines globalen Parlaments.
Mathias Koenig-Archibugi, Universitätsdozent für Globale Politik an der London School of Economics and Political Science, 2013
UN-Sonderberichterstatter für die Förderung einer demokratischen und gerechten internationalen Ordnung, ehemaliger Sekretär der UN-Menschenrechtskommission, 2013
Ein vielversprechender Weg, den Stimmen der Bürger dieser Welt Raum zu verschaffen, ist die Einrichtung eines UN-Parlaments. Dieses könnte zunächst als beratendes Organ beginnen und sich Stück für Stück zu einer mit legislativen Rechten ausgestatteten Versammlung weiterentwickeln. Zwar ist dies ein ambitionierter Plan, aber mit Geduld und Entschlossenheit sowie dem Europäischen Parlament als Vorbild kann er umgesetzt werden.
Alfred M. de Zayas, UN-Sonderberichterstatter für die Förderung einer demokratischen und gerechten internationalen Ordnung, ehemaliger Sekretär der UN-Menschenrechtskommission, 2013
Die Idee eines demokratisch gewählten Weltparlaments scheint ein erstrebenswerter, wenn auch noch weit entfernter Traum zu sein, berücksichtigt man die vielen nach wie vor bestehenden Diktaturen auf der Welt. Die Errichtung einer UN-Parlamentarierversammlung, die zunächst über eine beratende und beaufsichtigende Funktion verfügt, könnte dennoch ein guter und machbarer erster Schritt in die richtige Richtung sein.
Brigitte Zypries, Bundestagsabgeordnete und Justizministerin von 2002-2009, 2013
So wie jede Stadt einen gewählten Stadtrat hat oder jede demokratische Nation ein Parlament, braucht es auf der globalen Ebene eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen, welche die Diversität der Menschen dieser Welt und der Kulturen widerspiegelt. Ein solches globales Parlament würde es ermöglichen, globale Themen in demokratischer und legitimer Art und Weise zu behandeln.
Youssou N'Dour, Sänger, Musiker und Minister für Tourismus in Senegal, 2013
Abgeordneter im Europäischen Parlament und ehemaliger Präsident der Liberalen und Demokratischen Fraktion, Großbritannien, 2013
Um das Wohlergehen der Menschen und den Schutz des Lebens auf unserem Planeten sicherzustellen, wird globale Kooperation in einem bisher nicht gekannten Ausmaß benötigt. Es wird Situationen geben, in denen nationale Interessen und globale Interessen miteinander kollidieren. Eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen könnte dabei als eine Art Schiedsrichter auftreten und sicherstellen, dass die Stimme der Weltbevölkerung gehört wird.
Graham Watson, Abgeordneter im Europäischen Parlament und ehemaliger Präsident der Liberalen und Demokratischen Fraktion, Großbritannien, 2013