Das Europäische Parlament könnte als Modell dafür dienen, wie eine UN-Parlamentarierversammlung sich mit der Zeit entwickeln könnte. Was einst als ein beratendes Gremium begann, zusammengesetzt aus nationalen Parlamentariern, ist heute ein direkt gewähltes Legislativorgan, auch wenn die Entwicklung freilich noch voranschreitet. Wir freuen uns, dass das Beispiel des Europäischen Parlaments in den Bemühungen um eine Demokratisierung des UN-Systems und der Global Governance eine Inspiration und Ermutigung darstellt.
Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, 2013
Ein demokratisches Weltparlament könnte die Stimme der Frauen stärken, die in den männerdominierten Gremien nationaler Parlamente häufig marginalisiert werden. Eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen wäre ein entscheidender Schritt in diese Richtung.
Gudrun Schyman, Mitbegründerin der Feministischen Initiative in Schweden und ehemalige Abgeordnete, 2013
Ich unterstütze die Einrichtung einer Parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen, da ich ein überzeugter Anhänger der parlamentarischen Demokratie bin und glaube, dass eine solche Versammlung die Verkörperung des Konzepts der repräsentativen Regierung und der Inbegriff dessen ist, was demokratischer Einfluss gewählter Abgeordneter bedeutet.
George Vella, Außenminister Maltas, 2013
Um das Wohlergehen der Menschen und den Schutz des Lebens auf unserem Planeten sicherzustellen, wird globale Kooperation in einem bisher nicht gekannten Ausmaß benötigt. Es wird Situationen geben, in denen nationale Interessen und globale Interessen miteinander kollidieren. Eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen könnte dabei als eine Art Schiedsrichter auftreten und sicherstellen, dass die Stimme der Weltbevölkerung gehört wird.
Graham Watson, Abgeordneter im Europäischen Parlament und ehemaliger Präsident der Liberalen und Demokratischen Fraktion, Großbritannien, 2013
Ich bin von der Idee einer Parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen begeistert. Indem diese die Bürger dieser Welt repräsentiert, würde sie Demokratie endlich auch auf die globale Ebene bringen. Wenn Indien und Europa es schaffen ein Parlament zu etablieren, dann kann das die Welt als Ganzes auch.
Johan Galtung, Norwegischer Soziologe und Mathematiker, Gründer der Disziplin Friedens- und Konfliktforschung, 2013
Wir alle sind globale Bürger. Unsere gemeinsamen Herausforderungen werden in verschiedenen internationalen Institutionen und Foren behandelt, leider mit einem Mangel an Effizienz und mitunter fehlender Transparenz sowie demokratischer Partizipation. Venstre unterstützt die Errichtung einer Parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen, um die demokratische Partizipation in der weltweit wichtigsten internationalen Institution zu verbessern.
Trine Skei Grande, Abgeordnete und Vorsitzende von Venstre, der Liberalen Partei Norwegens, 2013
Ich schlage vor, die internationale Gemeinschaft so zu verstehen, dass sie sowohl Staaten, als auch Bürger umfasst und von diesen konstituiert wird. Das macht die Idee eines Weltparlaments unausweichlich. Diese Institution hätte ausreichende, aber begrenzte Kompetenzen und würde diese mit den Mitgliedsstaaten der Weltorganisation teilen.
Jürgen Habermas, Deutscher Philosoph, 2013
Demokratie ist eine der zentralen Fragen unserer Zeit. Wir dürfen die Welt nicht Entscheidungen überlassen, die nur im Interesse des Großkapitals und der Großmächte sind, aber nicht im Interesse der Bürger der Welt. Eine Parlamentarische Versammlung bei der UNO ist ein erster Schritt hin zu globaler Demokratie. Heutzutage müssen wir für transnationale und globale Demokratie kämpfen, so wie unsere Vorfahren für nationale gekämpft haben.
Gerald Häfner, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender von Democracy International, 2013
Wenn wir Frieden ernten wollen, müssen wir Frieden säen. Jetzt ist es für die Menschheit an der Zeit ihre Taktik der Konfliktlösung zu ändern: von militärischen zu gewaltlosen Lösungen. Ein demokratisches UN-Parlament könnte ein großer Schritt auf dem Weg Richtung Weltfrieden sein.
KG Hammar, Ehemaliger Erzbischof der Schwedischen Kirche, 2013
Es gibt heute eine empörende Distanz zwischen denen, die Entscheidungen treffen und denen, die von diesen Entscheidungen betroffen sind. Institutionen wie eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen würden dabei helfen, diese Distanz zu reduzieren.
Daniel Innerarity, Professor für politische und sozialwissenschaftliche Philosophie, Direktor des Instituts für demokratisches Regieren in San Sebastián, Spanien, 2013
Die Möglichkeit gesellschaftlicher Ereignisse hängt zum Teil von Vorstellungen über ihre Möglichkeit ab. Somit ist die Möglichkeit eines globalen Parlaments nicht unabhängig von den Vorstellungen der Menschen über die Möglichkeit eines globalen Parlaments.
Mathias Koenig-Archibugi, Universitätsdozent für Globale Politik an der London School of Economics and Political Science, 2013